Geschichte Frutten-Gießelsdorf
Ein Steinbeil aus der Jungsteinzeit, welches in Gießelsdorf gefunden wurde, gilt als erster Nachweis von Besiedelung in unserem Gemeindegebiet. Derselben Epoche ist auch die Schale zuzuordnen, welche am Waltrafelsen gefunden wurde und im Gemeindewappen dargestellt ist.
Als 700 n. Ch. die Slawen das Gebiet besiedelten, entstanden auch die ersten Ortsnamen, wie Dobruetendorf (= ein guter Platz, von dobro = gut) das später zu Frutten wurde, oder Zdradem (von stradati = Hunger leiden) das zu Straden bzw. Hochstraden wurde. Gießelsdorf dürfte etwas später unter dem Namen Jurizla gegründet worden sein. In der Chronik des Stiftes Vorau wurden diese Ortsnamen erstmals 1265 schriftlich festgehalten.
Der Stradnerkogel gehört neben dem Schöckel zu den bekanntesten Hexenbergen in der Steiermark. Hier sollen, so wird in Gerichtsprotokollen und in Sagen berichtet, sich die Hexen und Hexer zum Wettermachen getroffen haben. Sie ritten in den Wolken über das Land und entleerten die von ihnen durch Zauberei gemachten Hagelwolken über die Felder. Die der Hexerei beschuldigten Personen wurden auf Schloss Gleichenberg verhört, gefoltert und zum Tode verurteilt.
Türkenbelagerung, Pest und Krieg blieb auch den Menschen hier zu Lande nicht erspart. Der Gedenkstein nahe der Aussichtswarte soll an die Front zum Ende des zweiten Weltkrieges erinnern, welche zu erbitterten Kämpfen mitten im besiedelten Frutten - Gießelsdorf führte.
Die Gemeinde Frutten - Gießelsdorf entstand 1948 durch die Zusammenlegung der Gemeinden Frutten, Gießelsdorf und Hochstraden.
Ursprünglich der Pfarre Straden zugehörig, ist Frutten - Gießelsdorf Teil der röm.-kath. Pfarre St. Anna am Aigen.
Schulen, Kindergärten, Ärzte, Nahversorger und nicht zuletzt die gemeinsamen Vereine verbinden St. Anna am Aigen und Frutten - Gießelsdorf eng miteinander. Auch mit der Nachbargemeinde Tieschen wird rege Zusammenarbeit gepflegt.
Im Zuge der Gemeindestrukturreform Steiermark wird die Gemeinde Frutten-Gießelsdorf mit 1.1.2015 Teil der Marktgemeinde St. Anna am Aigen.